
Wenn das Wörtchen „fast“ nicht wär, dann wäre Vieles anders! Ich würde richtig durchstarten!
Auf jeden Fall wäre ich schonmal Millionärin. Mindestens. Beruflich erfolgreich, natürlich im Traumberuf. Ehrensache. Dann auch etwa 20 bis 30 Kilo leichter. Und ich wäre sportlich und aktiver. Aber sowas von! Morgens vor dem Frühstück joggen – kein Problem. Das Haus wäre aufgeräumt und irgendwie stets sauber. Naja, und die Kleinigkeit mit dem Garten! Pffft. Mit links!!
Komisch, dass es nicht gelingt. Dass es NIE gelingt. Ir-gend-was ist immer. Es kommt etwas dazwischen, auch wenn es lediglich die miese Tagesform ist.
Und dann stehe ich vor der Frage aller Fragen: Warum kriege ich nichts richtig hin? Wieso muss ich immer mit Kompromissen leben? Ich rackere mich ab wie ein Tier und werde doch nicht glücklich.
An einem schönen, sonnigen Vormittag saß ich mal wieder auf der Terrasse und dachte an dieses ewige „fast“, dass mich vom „richtig glücklich“-Sein abhielt. Ich bin nicht arm, aber auch nicht reich. Ich bin übergewichtig, aber auch nicht gefährlich dick. Ich bin beruflich zufrieden, aber nicht übermäßig erfolgreich. Ich bin nicht sportlich, aber gehe gern spazieren. Ich bin kein Putzteufel, aber halte das große Haus und den Garten in Schuss.
Was war das Problem?
Die Antwort ist simpel. Meine Werte waren falsch gewichtet. Geld, Erfolg, Gewicht, Sauberkeit und Ordnung. Alles schön und gut. Aber was zählt denn tatsächlich im Leben? Wie wäre es mit: Genuss, Lachen, Tanzen, Sonnenschein, Meeresrauschen, Freundschaft?
Und in diesem Moment setzte sich eine dicke Hummel auf die Blume vor mir, suchte nach Nektar und ich war glücklich. Nicht nur fast.

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